Polnische Perlen

Dokumentarstück von werkgruppe2

in Kooperation mit dem Staatstheater Braunschweig
Uraufführung

 

polska wersja

Betreutes Wohnen mit individueller Pflege ist für alte Menschen in Deutschland kaum noch bezahlbar. Es sei denn, man leistet sich eine häufig so genannte »Polin«. Osteuropäische Pflegekräfte werden häufig unter dieser Bezeichnung, ungeachtet der tatsächlichen nationalen Herkunft, umgangssprachlich zusammengefasst. Die Zahl derer, die in deutschen Privathaushalten arbeiten, nimmt zu.


Diese neue Form der Migration befreit uns aus einer moralischen Pflicht unseren Eltern und Großeltern gegenüber, indem wir unsere Zeit und Arbeitskraft anderweitig einsetzen können. Sie bringt aber auch eine neue Not hervor, denn die Migrantinnen lassen ihre Familien, ihre Männer, Kinder und Eltern zurück. Während uns dieses Phänomen erst langsam ins Bewusstsein rückt, gibt es für die zurückgelassenen Kinder bereits eine stehende Bezeichnung: die »EU-Waisen«. Für das dokumentarische Projekt arbeitet das Staatstheater Braunschweig zum ersten Mal mit dem niedersächsischen Theaterkollektiv werkgruppe2 zusammen. Basierend auf Interviews mit Pflegerinnen, die ihre Heimat verlassen haben, um in Braunschweig zu arbeiten, entsteht ein Theatertext, der mit Schauspielerinnen, Schauspielern und Musikern des Staatstheaters zur Aufführung gebracht wird. Die Uraufführung eröffnet am 20. März 2014 das dritte Themenwochenende Interkultur am Staatstheater Braunschweig.

 

Presse

»Polnische Perlen« ist aber nicht nur eine gut recherchiertes Stück Doku-Theater, sondern auch ein Abend, der mit den klassischen Erzählmitteln des Theaters seine Zuschauer emotional verwickeln will. [...] Selten sind in nicht-dokumentarischen Produktionen so präzise Figuren-Portraits zu bestaunen. Dabei zahlt sich aus, dass Roesler sich traut, auf die scheinbar obligatorischen Regietheater-Brüche zu verzichten. [...] Beim Zusehen und Zuhören kann so einer Art magische Realität entstehen. Gerade weil nicht reale Menschen auf der Bühne stehen, funktioniert die Empathie - zum Schluss haben etliche Zuschauer Tränen in den Augen. nachtkritik.de

 

 

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© Dorothea Hoffmann